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Marlena Jakobs

Jakobs

Sprachwissenschaft

10/2019–02/2022 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Niederländische Philologie an der Freien Universität Berlin

2017–2019 M.A. Sprachwissenschaft mit dem Schwerpunkt "Germanische Sprachen" an der Freien Universität Berlin und der Humboldt Universität Berlin 

SoSe 2016 Auslandssemester an der Université Paris Sorbonne

2013–2017 B.A. Deutsche Philologie (Nebenfach: Französische Philologie) an der Freien Universität Berlin

Bachelorstudiengang "Sprache und Gesellschaft":

  • Übung: "Grundlagen der Sprachwissenschaft" (WiSe 2019/2020, WiSe 2020/2021)
  • Seminar: Sprachideologien (SoSe 2020)

Bachelorstudiengang "Niederländische Philologie":

  • Einführungskurs 16809: Sprachliche Strukturen und Funktionen (SoSe 2021)

Bachelorstudiengang "Deutsche Philologie": 

  • Seminare 16616 & 16691: Einführung in die Sprachwissenschaft (SoSe 2021)
  • Übungen 16625 & 16626: Sprachwissenschaftliche Arbeitstechniken (WiSe 2021)

Sprachen schaffen – Die Konstruktion niederdeutscher Sprachen im europäischen Gelehrtendiskurs des 19. Jahrhunderts

Das Promotionsprojekt verortet sich am Schnittpunkt von historischer Soziolinguistik und Wissensgeschichte. Untersucht wird anhand von Diskursen über das Niederdeutsche, wie verschiedene metasprachlichen Praktiken im Europa des 19. Jahrhunderts dazu beitrugen, Sprachen als feste Einheiten zu verstehen. Im Fokus der des Vorhabens stehen dabei das Bezeichnen, Vergleichen, Kodifizieren und Kartieren von Sprachen. Die aus diesen Praktiken resultierenden Sprachkonzepte standen häufig in Konflikt miteinander, da sie sich auf unterschiedliche geographische Räume bezogen, da sie das Verhältnis von Dialekten und Standardsprachen auf unterschiedliche Art und Weise skizzierten oder aber mit divergierenden Vorstellungen von Nationalismus in Verbindung gebracht wurden.

Hinter dieser Fragestellung steht das Interesse herauszuarbeiten, welchen normativen Strukturen das Sprechen über Sprachen in einem bestimmten soziohistorischen Kontext unterlag und welche sprachkonstruierenden Praktiken implizit oder aber explizit normativ waren. Mit seiner konstruktivistischen Perspektive auf Sprachkonzepte und Sprachgeschichtsschreibung trägt das Vorhaben dazu bei, die normativen Prozesse herauszuarbeiten, die die Idee von Sprachen als festen, natürlichen Einheiten im 19. Jahrhundert förderten. Darüber hinaus soll durch einen Fokus auf Gegenkonzepte zu Nationalsprachen (d.h. dialektale oder pan-nationale Varietäten) eben jene naturalisierende Sichtweise dekonstruiert und in ihrer Brüchigkeit dargestellt werden.

Forschungsinteressen:

  • Historische Soziolinguistik
  • Wissen(schaft)sgeschichte
  • Sprachideologieforschung
  • Linguistische Diskursanalyse

Aufsätze

2023:

  • Die niederdeutsche Dialektologie im Nationalsozialismus – Verbindungen von Wissenschaft und Propaganda in den Arbeiten der Sprachwissenschaftlerin Anneliese Bretschneider (1898–1984). In: Andreas Bieberstedt, Doreen Brandt, Klaas-Hinrich Ehlers & Christoph Schmitt (Hg.). Hundert Jahre Niederdeutsche Philologie. Ausgangspunkte, Entwicklungslinien, aktuelle Herausforderungen. Berlin u.a.: Peter Lang, 361–390.

2022:

  • mit Matthias Hüning: Scholars and their Metaphors – On Language Making in Linguistics. In: International Journal of the Sociology of Language 247, 29–50. https://doi.org/10.1515/ijsl-2021-0017


Vorträge

2023 

  • ‘Germanizing Flemish‘ – Visions of a Pan-Germanic "Gesamtschriftsprache" in German newspapers of the 19th century. Im Panel: Linguistics and Language Studies Interdisciplinary Network Panel Series (1): Convergence, Complexity, and Colonial Pasts: German(ic) Varieties on the Periphery. GSA 2023 in Montréal (05.10.23 –08.10.23).
  • Die Utopie vom ‚dietschen Sprachvaterland‘ – Konzepte einer transnationalen Literatursprache im deutsch-belgischen Gelehrtendiskurs des 19. Jahrhunderts. Journée d’Etude “Sprache(n) und Grenze(n)/ Sprachgrenzen”. Université Toulouse Jean Jaurès (25.05.23–26.05.23).
  • "Uns trennt nur eine sehr kleine Gracht". Klaus Groth in den Debatten um die Grenze zwischen dem Niederdeutschen und dem Niederländischen. Klaus-Groth-Tagung „Klaus Groth und die Niederlande“ (29.04-30.04.23). Klaus Groth Museum, Heide.
  • Learning from failure – New approaches to language cartography in the 19th century. 2023 NARNiHs Research Incubator (20.04–22.04.23).

2022:

  • Vortrag im Forschungskolloquium von Ferdinand von Mengden (Freie Universität Berlin): „Sprachen schaffen – Die Konstruktion niederdeutscher Sprachen im europäischen Gelehrtendiskurs des 19. Jahrhunderts“, 01.06.2022.

2021

  • Pan-nationalist Concepts of Low-German – Multimodal Practices of Language Making in the 19th century. Doctoral school: Border studies at intersections of subject boundaries. Centre Marc Bloch, Berlin (8-10. Dezember 2021).
  • Orthographies in Conflict. Low German Writing Systems as Counteractions to Dominant Nationalist Ideas in the 19th Century. Modelling Prescriptivism: Language, Literature, and Speech Communities. 6th Prescriptivism Conference. Universidade de Vigo (23.–25. September 2021).
  • Taalideologieën in een multimodale context – De constructie van een Groot Nederduits taalgebied in taalkaarten van de 19de eeuw. DigiDoHa. Colloquium voor doctorandi en habilitandi 2021. Freie Universität Berlin (26.–27. August 2021).
  • Pan-Nationalist Language Ideologies in Post-Revolutionary Belgium – Language Activism in the Journal De Broederhand (1845-1847). Virtual Colloquium in Germanic Linguistics for Postgraduate Research Students and Early Career Researchers. University of Sheffield (12.–13. Januar 2021).
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